E s wäre eine viel zu lange Geschichte, um ganz von vorne anzufangen. Also beginne ich mit dem wichtigsten Teil: der Suche nach meinem Vorfahren, dem Urahnen aller Böcke, dem Urboeck.

Diese Suche war alles andere als einfach und hat mich viel Zeit gekostet. Es waren viele Situationen und Erfahrungen nötig, um mich zu dem zu formen, der ich damals war: ein Mann in den Vierzigern, noch immer auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, der großen Liebe und – nicht zu vergessen – nach dem Urboeck.

Ich werde nie den Tag vergessen, als ich sie das erste Mal sah. Genau genommen war es das dritte Mal, doch zuvor hatten wir aus verschiedensten Gründen keine Gelegenheit, uns näher kennenzulernen. Bewundern konnte ich sie jedoch von Anfang an – und das tue ich bis heute. Diese Geschichte allein wäre schon wert, erzählt zu werden, doch sie ist zu persönlich, um sie hier in aller Ausführlichkeit darzulegen ;-)

Es war bei unserer ersten gemeinsamen Reise in das Südburgenland, nach Gerersdorf. Ich sah ihren Großvater, wie er in diesem uralten Hof stand, mit seinem blauen Fiata. In diesem Moment spürte ich eine tiefe, unverkennbare Nähe – ein Gefühl von Vertrautheit und Verbundenheit. Da wusste ich: Hier muss er sein, der Urboeck. Ich konnte es spüren.

So hielt ich Tag und Nacht Ausschau, und an einem späten Herbsttag im Jahr 2020 war es endlich soweit. Durch die leicht verfärbten Blätter des Uhudlers – dem Ursprung aller Weine – entdeckte ich ihn, den Urboeck. Nur für einen urklitzkleinen Moment, aber dieser Augenblick hat ausgereicht.